„Rassendiagnose: Zigeuner“
Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung
Ort: Neues Schloss
Dauer: 26. Oktober 2017 bis 7. Januar 2018
Rund 500.000 Sinti und Roma fielen nach Schätzungen dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer. Die transportable Ausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma zeigt den nationalsozialistischen Völkermord an der Minderheit auf: von der Ausgrenzung und Entrechtung der Minderheit im Deutschen Reich bis zu ihrer systematischen Vernichtung im besetzten Europa.
Der menschenverachtenden Perspektive der Täter werden in der Ausstellung Zeugnisse der Opfer gegenübergestellt. Historische Familienfotos von Sinti und Roma geben Einblicke in die Lebenswirklichkeit der Menschen und lassen sie als Individuen hervortreten. So macht die Ausstellung die zerstörerischen Lebenswege hinter den abstrakten Dokumenten der bürokratisch organisierten Vernichtung sichtbar. Der Besucher hat die Möglichkeit, mit seinem Smartphone Videos zu einzelnen Themen abzurufen, unter anderem Berichte von Überlebenden des Völkermords.
Zudem wird die Geschichte der Überlebenden im Nachkriegsdeutschland, die erst spät als NS-Opfer anerkannt wurden, beleuchtet. Es war die Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma, die die ideologischen und personellen Kontinuitäten aus der Zeit des „Dritten Reichs“ zum Gegenstand einer gesellschaftlichen Debatte gemacht hat. Am Ende der Ausstellung steht ein Ausblick auf die Menschenrechtssituation der Sinti- und Roma-Minderheiten in Europa nach der Wende 1989.
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Öffnungszeiten:
Di-Fr 9.00 bis 17.30 Uhr
Sa-So 10.00 bis 17.30 Uhr
Freier Eintritt in die Sonderausstellung